Spin: Der richtige Dreh mit Profil
Spin erinnert in seiner Wirkungsweise ein wenig an Rokuro, erzeugt es doch aus
einem Profil wie auf einer Töpferscheibe ein Objekt. Gleichwohl hat es bei näherem Hinsehen doch einiges mehr zu bieten.
Wichtig: Die Position des 3D-Cursors ist entscheidend für die Durchführung der Spin-Operation. Als Drehachse
fungiert diejenige Achse, die gewissermaßen aus dem Bildschirm auf den Betrachter zeigt. Anders gesagt: Sieht man auf die
X- und Z-Achse, wird an der Y-Achse die Drehung ausgeführt. Hierzu muss das Profil aber flach liegen.
Spin-Tool
Zur Veranschaulichung soll diese kleine Übung dienen:
- Shift + S: Cursor to Center, dann Shift
+ S: Selection to Cursor.
- Orthographische Ansicht (5 NumPad) in Draufsicht (7 NumPad).
- Erstellen eines Profils entweder aus einzelnen Vertices oder Verwendung einer Bézierkurve, die nach dem Modellieren in
ein Mesh umgewandelt werden muss (siehe Modellieren mit Curves (Kurven)).
- Im Edit Mode Profil mit A markieren.
- Im Tool Shelf die Taste Spin drücken oder alternativ Tastenkombination Alt + R.
Sogleich wird das Profil vervielfältigt und gedreht. Sollte das Ergebnis noch nicht wie erwartet ausfallen, kann man dies
jetzt noch problemlos im Operator einstellen, der sich im unteren Teil des Tool Shelf findet. Bitte beachten, dass diese
Möglichkeit einmalig ist und erlischt, sobald man die nächste Aktion begonnen hat:
- Steps: Gibt an, wie oft das Profil als Face dupliziert werden soll. Ein Haken in Dupli sorgt dafür,
dass nur das Profil selbst kopiert wird, aber die Kopien untereinander unverbunden bleiben.
- Angle: Radius der Kopie. 360° bewirkt einen Vollkreis, 180° einen Halbkreis usw.
- Center: Die Achsenwerte bewirken einen Versatz der Spiegelung mit gleichzeitiger Änderung des
Durchmessers. Spiegelt man z.B. an der Y-Achse, bewirkt X: 1.000, dass das gespiegelte Objekt doppelten Durchmesser hat,
wobei der Abstand und Ausrichtung von Profil und Origin gleich bleiben. Eingaben für eine voll aktive Spiegelachse (1.000)
bleiben wirkungslos.
- Axis: Einstellen der Spiegelachsen. Auch Mischungen sind möglich. 0 = kein Einfluss, 1 = voller Einfluss.
Hinweis: Spin produziert nach einer 360°-Extrusion eine Reihe doppelter Vertices, weil das erste und letzte
Profil des Objekts nicht automatisch verschmolzen wird.
Um sie loszuwerden, markiert man im Edit Mode das gesamte Objekt mit A und wählt anschließend aus dem Tool Shelf die Option
Remove Doubles. Alternativ kann man auch
Merge einsetzen.
Bei komplexeren Gebilden empfiehlt sich auch eine Neuberechnung der Normalen
(Strg + N).
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