UV Unwrap
Mit dem Begriff UV Unwrap ist das Auswickeln und flächige Projezieren der Flächen eines dreidimensionalen Objekts
gemeint. Der Vorteil gegenüber Project from View ist, dass man
damit auch aus einer einzigen festgelegten Projektionssicht nicht oder nur unzureichend erkennbare Teile des Meshes befriedigend
flächig abbilden kann. Dazu wird das Mesh wie mit einer Schere entlang von selbst definierten Nähten aufgeschnitten.
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Nähte (Seams) setzen und Entfalten (Unwrap) ausführen
- Ansicht auf Limit selection to visible setzen, um beim Markieren keine entfernten oder verborgenen Teile
versehentlich mitzumarkieren.
- Im Edit Mode in den Edge Select Mode gehen und Edges markieren, die als
Schnittnähte (Seams) für das anschließende Unwrapping dienen sollen.
- Mark Seam durch Strg + E + A (alternativ:
Mesh/Edges/Mark Seam). Markierte Nähte erscheinen rot.
- Falsch gesetzte Nähte können durch Strg + E + C wieder
rückgängig gemacht werden (alternativ: Mesh/Edges/Clear Seam).
- Zum Überprüfen, ob die Nähte ordentlich gesetzt sind, in den Face Select Mode wechseln, einzelne Faces anwählen
und L drücken. Angrenzende Nähte sollten nicht überlappend gesetzt worden sein.
- Zurück im Edge Select Mode alles mit A markieren. Mit U Öffnen des Menüs UV Mapping
und dort Unwrap wählen. Die entfaltete Mesh-Projektion erscheint daraufhin im UV-/Bildbearbeitungsfenster.
- Im UV-/Bildbearbeitungsfenster Arrangieren, Skalieren und Drehen der UV Map mit den üblichen
3D-Manipulatoren. Ein dreidimensionales Arbeiten ist in diesem Fenstertyp
natürlich nicht möglich. Gute Dienste leistet auch hier
L zum Auswählen zusammenhängender Vertices. Die UV Map sollte so arrangiert werden, dass wichtige,
gut sichtbare Teile der Textur mehr Platz erhalten als weniger wichtige. Es sollte kein Platz verschenkt werden und es dürfen
keine Projektionsteile wie ein Knäuel übereinanderliegen. Proportional Edit ist zu deaktivieren.
Achtung: Wenn man bei allen Faces im 3D-Ansichtsfenster die Markierung aufhebt, verschwindet
im UV-/Bildbearbeitungsfenster auch die Projektion!
Abschließend wird die erstellte Projektion als Vorlage für die Arbeit im 2D-Grafikprogramm gespeichert. Hierzu wird aus dem Menü
des UV-/Bildbearbeitungsfensters UVs/Export UV Layout ausgeführt. Dabei werden im erscheinenden Auswahldialog die
Menüeinstellungen links unten für Export UV Layout wie folgt verändert:
Der Wert für size wird auf 1024x1024 (oder auch 2048 x 2048) erhöht und Fill Opacity auf 0.0 gesetzt. Nachdem
man ein eindeutigen Dateinamen vergeben hat - ich wähle immer auch als Namensbestandteil "UV_Layout" - erfolgt der Export auf
Tastendruck.
Hinweis: Falls UVs/Export UV Layout nicht vorhanden sein sollte, unter
File/User Preferences auf dem Tab Addons den Eintrag "Import-Export: UV Layout" aktivieren.
Die so erstellte Vorlage - das UV Layout - ist nun als *.png-Bitmap verfügbar.
Weiter geht es mit dem Arbeiten mit dem UV Layout in einem 2D-Grafikeditor.
Dabei wird im Folgenden zwar mit einem UV Layout gearbeitet, das mittels Project from View erstellt worden ist, aber
sämtliche weiteren Schritte sind für die mit UV Unwrap erstellten UV Layouts identisch.