Haveit Neox: the backyard

"Ich war ein anständiges Kind, aber gewitzt. Ich mochte alles an dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Weitaus am meisten Zeit verbrachte ich jedoch im Garten, der sich riesig anfühlte als ich klein war. Er lief einen kleinen, nur leicht abschüssigen Hang hinunter – wunderbar verwachsen mit allerlei Grün. Die Erwachsenen hatten mir dort einen kleinen Platz zugewiesen, auf dem ich meine Dinge bauen durfte – und ich war angehalten innerhalb dieses Areals zu bleiben. Doch ich fand bald verwunschene Plätze, die den Erwachsenen verborgen blieben, unter Pflanzen, in kleinen Lichtungen oder versteckt hinter einer kleinen alten Steinmauer, in deren Schatten ich baute. So hatte ich nach einiger Zeit insgeheim fast den ganzen Garten zu meinem Reich gemacht.

Ich weiss nicht, warum ich in SL nie daran gedacht hatte, meine Kindheitserinnerungen zu visualisieren. Durch die Möglichkeit, bei der Ausstellung House of Memories mitzumachen, öffnete sich bei mir eine verborgene Tür, durch die starke Bilder vergangener Glückseligkeit zu mir zurück drangen. Als ich nun die mit Erdkuppeln überdachten Städte meiner Kindheit nachbaute, fühlte ich mich stark verbunden mit jener Vergangenheit. Ich durfte mich über sie freuen – und sie auch vermissen. Aber was ich früher nur erträumen konnte, wurde nun wahr: Die Menschen können meine Gebäude besuchen und in ihnen herumspazieren – und diesen farbenfrohen Spielplatz für sich selbst nutzbar machen. Und gleichzeitig kann ich in den benachbarten Installationen meiner Künstlerkollegen, in deren Fantasie und deren Erinnerungen herumspazieren. Wir geben einander einen Schlüssel zu unserer Vergangenheit – zu diesen geheimnisvollen Orten, an denen zwar die Zeit vor langer Zeit stehen geblieben ist –, die aber in unseren Köpfen erfrischend lebendig bleiben."

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